Schöpfungsleitlinien von St. Moriz

Gott hat uns Menschen seine Schöpfung anvertraut. Sie ist uns Gabe und Aufgabe zugleich. Deshalb stehen wir in der Verantwortung, ihr mit Ehrfurcht zu begegnen und sie zu bewahren. Die Folgen der zunehmenden weltweiten Zerstörung unserer Umwelt sind vielfach nicht mehr reparabel. Dies erfüllt uns mit großer Sorge. Im Hinblick auf nachkommende Generationen ist eine Umkehr zu einem Lebensstil, der sich der Nachhaltigkeit verpflichtet weiß, dringend notwendig. Gerade als Christen sind wir deshalb aufgerufen, das uns Mögliche zu tun. Nachfolgende Leitlinien sollen die Grundlagen unseres Handelns sein.

1. Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes verdanken. Dies verpflichtet uns zum Einsatz für den Erhalt der Schöpfung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von St. Moriz betrachten deshalb den Schutz der Natur und der Umwelt als eine wichtige Aufgabe. Im Rahmen unserer kirchlichen Arbeit verpflichten wir uns zur Einhaltung der rechtlichen Vorgaben und tragen zu einer stetigen Verbesserung des Umweltschutzes bei.

2. Wir treffen Entscheidungen in Solidarität mit anderen Regionen der Einen Welt. Wir wollen mit den Rohstoffen dieser Erde so umgehen, dass unsere Lebensqualität nicht auf Kosten von Menschen in anderen Regionen der Einen Welt geht. Wir wollen von Erfahrungen lernen und umweltfreundliche Techniken aufnehmen.

3. Wir achten darauf, wie sich unsere Entscheidungen auf künftige Generationen auswirken werden. Wir berücksichtigen die begrenzte Regenerationsfähigkeit der Ökosysteme. Wir tragen der Tatsache Rechnung, dass die Vorräte an Erdöl und Erdgas nur noch für wenige Generationen reichen. Wir möchten Entscheidungen treffen, die „nachhaltig“ sind, d.h. sie sollen sich nicht negativ auf das Leben künftiger Generationen auswirken. Deshalb setzen wir uns für regenerative Energiegewinnung ein.

4. Wir fördern einen gesunden Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wir achten bei Renovierung und Ausstattung der Räume auf umweltfreundliche Materialien. Kirch-liche Grundstücke und Gebäude sollen Lebensmöglichkeiten für Pflanzen und Tiere bieten.

5. Wir möchten Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander vereinbaren. Wir streben nach Konzepten und Modellen, Umweltschutz wirtschaftlich zu gestalten. Sparsame Nutzung von Rohstoffen und Energieträgern mit wirtschaftlich vertretbarer Technik schont die Umwelt und spart Kosten. Bei langfristig wirkenden Entscheidungen berücksichtigen wir die voraussehbare Entwicklung der Energiekosten sowie die Kosten, welche aus Umweltschäden resultieren.

6. Wir suchen bei unseren Vorhaben die Wege, welche die Umwelt am wenigsten belasten. Wir vereinbaren ein Umweltprogramm und betreiben ein Umweltmanagement, für welches Verant-wortliche benannt werden. Wir erstellen regelmäßig unsere Ökobilanz. Wir informieren und beteiligen unsere Mitarbeitenden und die Öffentlichkeit. Wir überprüfen regelmäßig unsere Ergebnisse und aktualisieren das Umweltprogramm.

7. Wir behandeln die Themen Schöpfungsverantwortung und Umwelterziehung in der Verkündigung und in unseren Kreisen und Gruppen. Wir erarbeiten gemeinsam mit Leiterinnen und Leitern von Gruppen beispielsweise einen verantwortlichen Umgang mit Heizenergie, Wasser, Strom und Müllentsorgung. Wir vermitteln unsere Anliegen auch Gruppenmitgliedern und Besuchern unserer Veranstaltungen.

8. Wir handeln in Solidarität als Teil der Einen Welt. Beim Einkauf von Produkten und Dienstleistungen achten wir auf ökologische und soziale Bedingungen und die Auswirkungen ihrer Herstellung und Erbringung. Wir bevorzugen daher umweltschonende Produkte sowie regionale Anbieter und Waren aus „Fairem Handel“.

9. Wir verstehen uns als Teil einer weltweiten ökologischen Lerngemeinschaft. Wir tauschen unsere Erfahrungen mit anderen Stellen und Einrichtungen aus.